Ich werde immer unverfrorener. Und bleibe dennoch unsichtbar.

So könnte die Einstellung aussehen, aus der heraus ich die Big Band bei Probe und Konzert in der Aula der Uni Köln fotografierte. Auf dem Boden liegend, unterm Kontrabass, im Schlagzeug hängend, den Bläsern die Kamera auflegend. Nur einmal war ich draussen, da, wo das Publikum sitzt. Man könnte dies auch nehmen als Auftrag, den Unterschied und die Graduierungen zwischen “Window oder Mirror”-Fotografie zu exemplifizieren. Die Frage lautet: wage ich den subjektiven, eigenen Blick aufs Geschehen oder will ich einfach nur darstellen, was ist? Wobei kein Foto dieser Welt darstellt, was ist, sondern immer Interpretations-Raum gibt. Aber es gibt Schärfungen des Blickes, Individualisierungen im Raum meiner eigenen Möglichkeiten. Nichts anderes machen Musiker mit den Noten: die nur scheinbar objektive Vorgabe der Notenschrift umzusetzen in eigene musikalische Sprache.

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